Home / Ingo Enskat und Sebastian Gleim im großen Interview: „Es kribbelt, wenn ich an die Saisoneröffnung am Freitag denke“

Ingo Enskat und Sebastian Gleim im großen Interview: „Es kribbelt, wenn ich an die Saisoneröffnung am Freitag denke“

Crailsheim, 10.08.2022.

Seit Montag geht es wieder los – die Spieler sind in Crailsheim angekommen und das Training beginnt. Sebastian, wie war dein Sommer? Konntest du ein bisschen abschalten oder war Basketball immer präsent?

Sebastian Gleim: „Wir haben nie mit dem Basketball aufgehört. Man spricht immer von verschiedenen Phasen. Im Sommer hatten wir die sogenannte Übergangsphase. Dort haben alle Spieler, die unter Vertrag stehen, in sogenannten Mini-Cycles ihre Programme absolviert. Alle Jungs, die in Deutschland waren, waren jeden Monat in der Trainingshalle. Auch mit den anderen Spielern standen wir den gesamten Sommer über im Kontakt. Ich persönlich hatte auch eine schöne Zeit mit der Familie und konnte auch etwas abschalten. Gleichzeitig habe ich aber auch viel Zeit investiert, um neue Spieler zu finden, die gut zu uns passen.“ 

Ingo, letzte Woche wurde die Verpflichtung von Elias Baggette bekannt gegeben – ist damit die Kaderplanung abgeschlossen? Was zeichnet die diesjährige Mannschaft aus?

Ingo Enskat: „Ja, wir haben jetzt zwölf Profis für den Kader der ersten Mannschaft. Dazu noch ein paar Jungs aus der eigenen Jugend als Ergänzung. Dadurch sind wir etwas tiefer als zum gleichen Zeitpunkt der letzten Saison aufgestellt. Der Hauptfokus bei den Verpflichtungen lag erstmal darauf, dass die Spieler als Mannschaft funktionieren und wir in der Lage sind, eine so gute Teamchemie wie in der letzten Saison aufzubauen. Wir wollen wieder schnell und als Team spielen, das hat uns schon im letzten Jahr ausgezeichnet. In anderen kleinen Dingen, wie beim Rebounding oder der Variabilität im Angriff, wollen wir uns noch etwas verbessern. Aber die Basis davon ist, wie die Mannschaft als Einheit funktioniert. Wenn wir da an das letzte Jahr anknüpfen können, dann können wir die basketballerischen Ziele umsetzen.“ 

Sebastian, das erste BBL-Spiel am 2.10. ist direkt ein Kracher mit einem Heimspiel gegen Oldenburg. Wie sehen die sieben Wochen bis dahin aus?

Sebastian Gleim: „Den Sommer haben wir mit dem vierten Mini-Cycle abgeschlossen. Am Montag und am Dienstag standen die Medizinchecks auf dem Programm, ab Mittwoch startete das gemeinsame Training. Wir werden die Intensität in den kommenden Tagen und Wochen hochschrauben. Dazwischen liegen spannende Elemente, wie Teamevents und Testspiele. Auch in den Spielen haben wir eine Steigerung. Wir starten gegen ProA-Teams, dann spielen wir gegen nationale und internationale Mannschaften, ehe wir zum Abschluss mit Ulm und Würzburg wieder auf zwei starke und ambitionierte BBL-Teams treffen. Oldenburg ist natürlich ein Team, welches die Saison besser gestalten möchte als letztes Jahr. Sie werden dieses Jahr sicher gleich zu Beginn aggressiv in die Saison starten.“

Ingo, am Freitag findet die große Saisoneröffnungsfeier statt – auf was können sich die Fans freuen?

Ingo Enskat: „Man spürt in der Stadt die Begeisterung, dass es jetzt endlich wieder mit Basketball losgeht. Jetzt zum ersten Mal die neuen Spieler zu sehen ist ja auch immer wieder ein Highlight. Man bekommt einen ersten Eindruck von den Jungs, wie sie sich auf dem Feld bewegen und verhalten. Vielleicht läuft ja schon am Freitag einer heiß. Außerdem ist es eine gute Gelegenheit, um sich wieder zu treffen, die Merlins-Bar ist ebenfalls geöffnet. Für Verpflegung und gute Laune ist also selbstverständlich auch gesorgt.“

Sebastian, auch in diesem Jahr zaubern wir wieder international: worauf freust du dich am meisten und inwieweit hilft die Erfahrung, die wir letzte Saison gesammelt haben?

Sebastian Gleim: „Uns hilft die Erfahrung aus dem letzten Jahr definitiv. Wir haben auch versucht, in der Kaderplanung unsere Schlüsse daraus zu ziehen. Am meisten freue ich mich auf die verschiedenen Basketballkulturen. Das wird wieder eine neue Erfahrung, die man mit der letzten Saison nicht vergleichen kann. Wir haben noch nie gegen ein rumänisches oder schwedisches Team gespielt, wenn die sich jetzt durchsetzen, wird das wieder eine neue Herausforderung. Wenn jetzt die türkische Mannschaft bei uns in der Gruppe bleibt, treffen wir zum ersten Mal auf ein hochklassiges türkisches Team in der Gruppenphase, das eigentlich diesen Wettbewerb fast gewinnen müsste. Das gibt für uns wieder einen ganz anderen Wettbewerb, dadurch dass wir auf ganz andere Mannschaften und Basketballkulturen treffen. Wichtig ist, dass für uns die BBL klar im Vordergrund steht, dann spielen wir im Pokal gegen Chemnitz und dann startet der internationale Wettbewerb. Für uns wird die Belastung höher, dafür müssen wir als Trainerteam die Trainingsbelastung anders steuern. Aber in erster Linie überwiegt bei mir momentan die Vorfreude.“

Ingo, wie sahen die internationalen Planungen im Hintergrund aus? War es sofort klar, dass wir wieder europäisch spielen wollen, wenn es die Möglichkeit gibt?

Ingo Enskat: „Das hängt natürlich immer von der Platzierung in der Liga ab. Wir haben gesagt, dass wir in dem Wettbewerb, für den wir uns qualifizieren, teilnehmen werden. Unabhängig davon, ob wir eine Qualifikation spielen hätten müssen oder ob wir direkt qualifiziert sind. Dass wir uns jetzt wieder direkt für den FIBA Europe Cup qualifiziert haben zeigt, dass sich die Mannschaft im letzten Jahr gut präsentiert hat. Und zwar nicht nur in Europa, sondern auch in der Liga, sonst hätten wir diesen Startplatz gar nicht bekommen. Dass wir uns als Merlins dort wieder präsentieren können, ist eine super Sache.“ 

Sebastian, letztes Jahr waren wir mit 13 BBL-Heimsiegen eines der besten Heimteams der Liga. Kribbelt es schon, wenn du an die vollgepackte Stierkampfarena denkst?

Sebastian Gleim: „Erstmal kribbelt es, wenn ich an die Saisoneröffnung am Freitag denke, wenn wir zum ersten Mal wieder alle in der HAKRO Arena zusammen sind. Ich freue mich ehrlich gesagt auch schon den ganzen Sommer total auf die Testspiele in der HAKRO. Und dann freue ich mich natürlich auch auf die Spiele und die gute Stimmung in Ilshofen.“  

Ingo, was erwartest du von der Saison? Gibt es eine genaue Zielsetzung?

Ingo Enskat: „Da sind wir als Klub immer sehr realistisch. Man darf nicht automatisch das Ergebnis vom letzten Jahr als Minimumziel für die nächste Saison hernehmen. Denn wir sind nach wie vor ein Underdog in der Liga. Wir sind der kleinste Standort in der BBL, und mit dieser Mentalität müssen wir herangehen. Man hat gesehen, dass selbst große Teams wie Oldenburg schnell in einen Strudel hereinkommen können. Unser erstes Ziel ist – und das sage ich auch immer ganz bewusst – der Klassenerhalt. Dass wir mit Sicherheit dann nicht sagen, dass wir damit zufrieden sind, ist denke ich jedem klar. Deswegen: Ja, wir wollen uns auch wieder nach oben orientieren, aber das ist erst das nächste Ziel. Und ich kann nicht vorher schon sagen, dass wir das erste Ziel außen vorlassen, weil es selbstverständlich ist. Für uns darf es nicht selbstverständlich sein, sondern wir müssen immer erst unsere Arbeit machen. Der Fokus liegt, wie Sebastian schon gesagt hat, immer erst auf der Bundesliga. Und natürlich hast du im Pokal Blut geleckt, wenn du im Finale warst. Natürlich willst du das Spiel dann auch gewinnen. Gleiches gilt für den europäischen Wettbewerb. Wir hatten eine tolle Saison, und wir wollen auch da wieder vorne dabei sein. Das wichtige ist, dass du deine Basis schaffst und dann siehst du, in welche Richtung geht es. Und Grundvoraussetzung dafür ist, dass die Mannschaft wieder so als Team funktioniert und die Begeisterung vom Publikum wieder so da ist, wie in der letzten Saison. Wenn wir es schaffen, diese Begeisterung wieder zu entfachen, dann wird es glaube ich ein ganz tolles Jahr.“

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