Crailsheim, 05.02.2023. Am Sonntagabend gastierten die NINERS Chemnitz in der Arena Hohenlohe. Die Sachsen kamen mit einer Empfehlung von neun Siegen aus den ersten 16 BBL-Spielen nach Ilshofen, Crailsheim stand mit einer 7:10-Bilanz auf dem elften Tabellenplatz und wollte sich weiter im Tabellenmittelfeld festsetzten. Dafür stand Headcoach Nikola Markovic der gesamte Kader zur Verfügung, Asbjørn Midtgaard setzte als siebter Ausländer aus. Scharfschütze Maurice Stuckey setzte die ersten Akzente, erst blockte er den deutlich größeren Jonas Richter, dann versenkte er den ersten Dreier des Spiels. Auch sein folgender Distanzversuch fand den Weg in den Korb, sodass die Merlins früh mit 8:2 in Führung gingen. Durch einen 10:0-Lauf kamen die Sachsen wieder in Front. Es war von Beginn an das erwartet intensive Spiel. Von der Bank kommend trafen Livingston II, Batemon und Mikalauskas und brachten die HAKRO Merlins zur Viertelpause wieder ran. Mit 20:23 ging es in die zweiten zehn Minuten.  

Dort wollten die Drei-Punkt-Versuche auf beiden Seiten fallen. Dann attackierten Bleck und Stephens die Zone, doch auch Chemnitz kam nun eher zum Korb, sodass die knappe Gästeführung weiter Bestand hatte. Für die Merlins übernahm Maxhuni – seine fünf Punkte in Folge verkürzten den Abstand auf drei Zähler Rückstand und erzwangen die erste Auszeit der NINERS. Das Spiel blieb auch in der Schlussphase der ersten Hälfte sehr intensiv, jeder kleine Lauf wurde vom jeweiligen Gegner gekontert. Auf die letzten beiden Dreier der Chemnitzer antwortete dann jedoch nur die Pausensirene, sodass die HAKRO Merlins mit einem 42:50-Rückstand in die Kabinen gingen.    

Aus dieser heraus starteten die Chemnitzer mit Dreiern von Sunsinskas und Uguak und gingen zweistellig in Front. Doch die Zauberer hielten immer wieder dagegen, Batemon und Lewis trafen von jenseits der 6,75-Meter-Linie und verkürzten Mitte des dritten Viertels auf vier Punkte. Dass Basketball das Spiel der Läufe ist, bestätigte sich einmal mehr. Wieder war Chemnitz dran, 8:0-Lauf und zweistellige Gästeführung. Wieder rannten die Hausherren an, wieder verkürzten sie. Livingston II und Batemon kamen von der Freiwurflinie zum Erfolg – mit einem knappen 58:64-Rückstand starteten kurz darauf die letzten zehn Minuten.

Doch weiter wollten bei den Merlins zu wenige Würfe fallen, Chemnitz kam sehr häufig an die Freiwurflinie und startete besser in das Schlussviertel. Doch die Merlins kämpften sich unermüdlich zurück. Stuckey aus der Distanz, Batemon per Korbleger und Livingston II in Transition – die Crunchtime startete mit sieben Zählern Rückstand. Wieder Stuckey, wieder für Drei. Dann der starke Lewis. Auch er traf von Downtown. Als dann auch noch Scharfschütze Maurice Stuckey seinen insgesamt fünften Dreier traf war kein Halten mehr. Die Stierkampfarena tobte endgültig – das Spiel ging ausgeglichen in die letzten drei Minuten. Dann ließ Yebo zwei Freiwürfe liegen, auf der anderen Seite verpasste Lewis seinen Versuch von außen. Velicka traf für die Gäste, nun war Chemnitz wieder in Führung. Diese erhöhten sie 30 Sekunden vor der Schlusssirene auf 5 – Markovic nahm seine letzte Auszeit für die absolute Schlussphase. Und aus dieser heraus traf Boggy seinen ersten Dreier des Spiels. Nun betrug der Rückstand nur noch zwei Zähler. Uguak verwandelte einen Freiwurf, die HAKRO Merlins benötigten ein kleines Wunder, um das Spiel in den letzten 1,4 Sekunden noch auszugleichen. Und dieses Wunder blieb aus, der letzte Versuch wollte nicht fallen, sodass sich die HAKRO Merlins Crailsheim im Sonntagsabendkrimi mit 79:82 geschlagen geben mussten.

Zum zweiten Mal in Folge verlieren die HAKRO Merlins einen Nervenkrimi mit drei Zählern. Sie steckten nicht auf, kamen in den Schlussminuten noch einmal heran, aber es reichte knapp wieder nicht. Bereits am Mittwoch sind sie wieder auf dem Parkett gefordert und wollen ihre Außenseiterchancen auf den Einzug in das FIBA Europe Cup Viertelfinale wahren. Dann treffen sie um 18:45 Uhr in der heimischen Arena Hohenlohe auf den türkischen Vertreter aus Gaziantep. Tickets für das letzte Spiel der zweiten Gruppenphase sind unter https://hakro-merlins.reservix.de erhältlich.

Stimme zum Spiel

Nikola Markovic: „„Glückwunsch an Chemnitz zu einem großartigen Sieg und danke für die netten Worte von Coach Pastore. Ganz einfach gesagt wiederholen wir die gleichen Sachen. Wir schalten spät in der Defense. Zweitens hatten wir keine gute Balance zwischen Inside und Outside game. Wir hatten fast doppelt so viele Dreierwürfe wie Zwei-Punkte Würfe. Lag das an unserer Qualität oder an meinen Ideen in der Offensive? Ich weiß es nicht. Ich fange mit der Defense an: Wir mussten die Stärken der Chemnitzer eliminieren. Wir mussten Velicka stoppen, der fast 8 Assists pro Spiel in der Liga erzielte. Außerdem opferten wir unsere Fouls nicht, um deren einfaches Durchdringen aufzuhalten. Das waren ein paar schlechte Entscheidungen bezüglich unserer Defense. Am Ende waren ein paar offensive Rebounds ein bisschen besser als in der Vergangenheit. Wieder einmal müssen wir uns auf die nächsten Spiele konzentrieren, um diese wirklich toughe Zeit zu beenden. Wir schauen, was wir während der FIBA-Pause machen können. Aber selbstverständlich müssen wir etwas ändern. Ich kann nichts Schlechtes über die Spieler sagen. Sie trainieren gut und wir haben eine gute Atmosphäre. Aber wir müssen unsere Schwächen verbessern. Das war mein Résumé zu dieser Partie.“

Scouting

Viertelergebnisse: 20:23 I 22:27 I 16:14 I 21:18